Österreich-Exkursion
16.06.–19.06.2022
Unsere Exkursion nach Österreich mit den deutschen Limousinzüchtern
Endlich, endlich war es soweit. Drei Mal wurde unsere Reise cornonabedingt in die Steiermark zu unseren Zuchtkollegen aus Österreich verschoben.
Aber am 16. Juni 2022 ging es los und so startete unsere Reisegruppe, die aus allen Teilen Deutschlands angereist war von Schwandorf aus in Richtung Linz. Der 1. Betrieb, den wir ansehen durften war der Biobetrieb der Familie Reisenberger. Wir waren beeindruckt von der Ruhe der Tiere, die entspannt neben einer vielbefahrenen Straße weideten. Stolz erzählte uns der Landwirt, dass seine Tochter den Betrieb in seinem Sinn weiterführen wird.
Auch konnten seine Tiere auf Bundesebene vordere Plätze belegen. Nach diesen sehr interessanten Einstieg fuhren wir weiter nach Gai und bezogen gegen 19.00 Uhr unser schönes Landhotel und hatten einen schönen Abend mit bei köstlichen Bier und guten Essen und wir freuten uns schon auf den nächsten Tag, der ganz im Zeichen der Limousinzucht Österreichs stand.
Nach einem kräftigen Frühstück starteten wir in Richtung Pöls und unser Ziel war der Limousinzuchtbetrieb Reicherhof der Familie Ertl. Unser Bus hielt vor einer Plantanenallee, wo rechts und links uns typvolle Limousinaltbullen uns begrüßten. Am Ende der Allee empfing uns der Hausherr vor einem mediterran anmutenden Herrenhaus sehr herzlich. Er zeigte uns seine Herde, die auf dem Betrieb geblieben waren und in einem der Ställe standen 5 hervorragend herausgebrachte Jungbullen. Es gab auch ein freudiges Wiedersehen mit einen Zuchtbullen von Gerhard Spieler, den Heinrich Ertl in Deutschland gekauft hatte. Als Züchter ist es immer wieder schön, wenn der Käufer zufrieden ist und so war es auch in diesem Betrieb. Neben der agagierten Limousinzucht bewirtschaftet Familie Ertl noch große Forstflächen und betreibt Almwirtschaft.
Ein weiterer Betrieb stand auf dem Programm und zwar den Biobetrieb von Thomas Trippold. Nach einem herzlichen Willkommen führte der Betriebsinhaber durch seinen Betrieb und erklärte uns , wie er auf 95 ha Betriebsfläche wirtschaftet. Er erwähnte auch, dass er einen Teil der Rinder oben auf der Alm auf 1200 m hat und uns war allen klar, dass müssen wir sehen. Unser Busfahrer, der Markus, wusste zuerst nicht worauf er sich da eingelassen hatte aber er machte seine Sache erstklassig und fuhr die Serpentinen und schmalen Wege hinauf zur Alm. Wir mussten so manche „OH“ unterdrücken, als wir bemerkten, wie steil es bergauf ging. Den letzten Rest liefen wir zu Fuß und wurden mit einem Ausblick belohnt der überwältigend war. Wir fühlten uns in eine andere Zeit versetzt, als wir die Rinder mit ihren Kuhglocken sahen, die genüsslich die Alm beweidete. Die Almhütte stand am Hang, in der früher der Sehner wohnte und lud zum Verweilen ein. Wir sind der Familie Trippold sehr dankbar, dass sie uns diesen Ausblick ermöglicht hat.
Auch er hatte Tier aus Deutschland zugekauft und so konnte Josef Lang seine Genetik bewundern. Der 3 . und letzter Betrieb an diesem Tag war der Betrieb von der Familie Buchegger in Pack. Nach einer einsamen Auffahrt durch den herrlichen Wald kamen wir auf dem Hof der Familie an. Die Kulisse konnte nicht schöner sein und man hätte sie ohne weiteres für die Serie der „Bergdoktor“ nutzen können.
Auch hier nach einem sehr herzlichen Empfang zeigte er uns mit seinem Junior zuerst den alten Stall, aber als er die Tür zu “ Neuen Stall“ aufmachte, staunten wir nicht schlecht, denn dieses “ Kurhotel“ im wahrsten Sinne des Wortes, hatten wir nicht erwartet.
Ein nagelneuer Rinderstall mit höchsten Kuhkomfort und klug durchdacht, um sich die Arbeit zu erleichtern, konnten wir besichtigen. Die Familie Buchegger wurde auch für diesen Bau des Stalles ausgezeichnet. Ein nettes Highlight war die Kuhbar auf der Tenne, wobei man beim Bier trinken die Kühe beobachten kann. Hier standen sehr typvolle Kühe mit einer gesunden und kräftigen Nachzucht. Voller schöner Eindrücke kehrten wir in das Hotel zurück und ließen den Abend mit guten Gesprächen ausklingen.
Am 18.Juni 2022 fuhren wir zum Betrieb der Familie Haberl Sallegg 7. Auch hier gestaltete sich die Anreise als recht schwierig, denn der Betrieb liegt auf 1007 m Seehöhe und man kommt nur durch schmale und zum Teil Schotterstraßen hinauf und mit einem modernen Dreiachser Reisebus von 14,60 m Länge ist es nicht so leicht da hinauf zu gelangen.
Aber Markus war der Coolman in Person und meisterte die Auffahrt hervorragend. Sehr herzlich empfing die Reisegruppe die Familie Haperl. Wir sahen wunderschöne Limousinkühe mit Nachzucht im klassischen Stil und einen sehr gut bemuskelten Vererber, der absolute Ruhe ausstrahlte und sich nicht von den vielen Laute nicht belästigt fühlte. Auch die Familie Haperl hat einen neuen Stall gebaut, der auf dem gleichen Prinzip, wie der der Familie Buchegger beruht.
Wir haben mit großer Freude gehört, das alle Betrieb, welche wir besucht haben einen Hofnachfolger haben und die Jugend gerne wieder nach Hause gekommen ist und so viel es bestimmt den Vätern nicht schwer, noch einmal Geld in die Hand zunehmen und die Betriebe zu modernisieren.
Die Ausblicke vom Hof über das Land war unwahrscheinlich schön, grün, gepflegt und außerdem hatten wir strahlenden Sonnenschein. Der Junior der Familie feierte an diesem Tag seinen 30. Geburtstag und dennoch begleitete uns Herr Haberl zur Teichalm und wir konnten den größten Stier der Steiermark (7m hoch) bewundern, den er selber geschaffen hatte und nun ein Wahrzeichen der Gegend ist. 1500 m hoch ist die Teichalm, wo von Juni bis September rund 4000 Rinder, Schafe und Pferde weiden und weil ist hier so schön ist, wird das Gebiet auch touristisch genutzt.
Selbstverständlich gehört zu so einer Reise auch Kultur und die Reisegruppe machte sich auf den Weg nach Graz, wo eine Stadtführung auf dem Programm stand . Die Grazer Altstadt wurde 1999 von der Unesco zu Weltkulturerbe erklärt . Bei einem Bummel durch die kleinen Gassen mit einem köstlichen Eis verging die Zeit im Flug, denn wir hatten am Abend noch ein Treffen mit unseren Züchterkollegen auf dem Programm.
Einen interessanten Vortrag über die Rinderzucht in Österreich gab uns Frau Anna Koiner und auch der Fleischrindobmann Herr Franz Pirker erklärte uns noch einige Fakten. Wir möchten ganz besonders ihm danken, dass er Zeit für die deutsche Reisgruppe hatte und uns als Reiseleiter an den Tagen diente. Vielen Dank, die Zusammenstellung der Betrieb war klasse.
Ein ganz besonderes Highlight war die zünftige Untermalung der Versammlung mit traditioneller Volksmusik der Jugend und künftiger Betriebsinhaber. Man spürte sichtlich, dass sie die Tradition verinnerlicht haben und Freude, an dem haben was sie tun.
Auf der Heimreise durften wir in Oberösterreich in Ternberg den Betrieb von Gerald Forster besuchen. Er bewirtschaftet im Nebenerwerb 13 Kühe mit Nachzucht und auch hier konnten wir uns von der Qualität der Tiere überzeugen lassen . Wir konnten uns die Abstammungen der Kühe in Ruhe durchsehen und es waren sahen viele bekannte Namen von Bullen aus Deutschland, Luxemburg und Frankreich darunter. Auch hier steht der Junior Felix, voll hinter dem Vater und konnte jede Abstammung der Kühe auswendig. Nach einem köstlichen Mittagessen und einen Schluck Schnaps auf die Freundschaft traten wir die Heimreise an.
Wir möchten uns ganz besonders herzlich bei den Familien Reisenberger, Ertl, Trippold, Buchegger, Haberl,Forster, Koiner und Franz Pirker bedanken. Wir waren sehr dankbar für die Gastfreundlichkeit, die leckere Bewirtung und die Zeit, die sich die Betrieb für uns genommen haben. Wir möchten auch sie herzlich einladen ,um unser Entgegenkommen zu zeigen und unsere Freundschaft zu pflegen. In diesem Sinne freuen wir uns schon auf 2024, denn dann findet die nächste Ausfahrt der deutschen Limousinzüchter statt und wir würden uns sehr freuen, wenn sich viele Fleischrindhalter , die sich für die Rasse Limousin interesieren, sich beim BDL anmelden, um mit uns ein reges Vereinsleben zu führen.
Ein besonderer Dank gilt allerding auch Klaus und Andrea Schuhen, die diese Fahrt organisiert haben und das alles hervorragend geklappt hat. Also dann auf zu der nächste Exkursion.
Text und Foto: Kerstin Fischer